Strukturbruchbereinigung und Rückschätzung von Datenreihen zur Erwerbsbeteiligung in Liechtenstein

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Während demografische Entwicklungen wie die Überalterung schon länger Thema gesellschaftlicher und politischer Diskussionen sind, ist auch der Arbeitskräftemangel in den letzten Jahren in den Fokus gerückt. Die Erwerbsbeteiligung in der Bevölkerung ist dabei in beiden erwähnten und miteinander verbundenen Themenfeldern eine wichtige Determinante. Wichtige Aspekte sind vor allem die Arbeitsmarktpartizipation von Frauen und älteren Personen, wie auch die Ergebnisse der Arbeitsgruppe Arbeitskräftemangel der liechtensteinischen Regierung gezeigt haben. Auch deswegen wird fortlaufend versucht, die diesbezüglichen Indikatoren im Wachstumsmonitor zu ergänzen und die zugrundeliegende Datenbasis auszubauen.
 

Die amtliche Statistik in Liechtenstein beinhaltet jedoch keine weit zurückreichenden Zeitreihen zu wichtigen Kennzahlen der Alters- und Erwerbsstruktur (wie z.B. der Erwerbsquote). Die ab der Jahrtausendwende existieren Daten weisen zudem Strukturbrüche auf. Veröffentlichte Datenreihen können Strukturbrüche oder statistische Ausreisser beinhalten, beispielweise wenn sich die methodischen Konzepte oder Richtlinien über die Zeit ändern. Das Fehlen von langen, vergleichbaren Zeitreihen erschwert aber die Analysen zur Erwerbsbeteiligung in Liechtenstein.
 

Im beschriebenen Forschungsprojekt wurden Datenerhebungen und Rückschätzungen zu Zahlen der Bevölkerungsstatistik Liechtensteins durchgeführt, um darauf aufbauend Erwerbs-, Erwerbstätigen- und Erwerbslosenquoten nach Geschlecht und Altersklassen zu ermitteln (Total 2022–1980/1970/1960/1950/1941, nach Geschlecht 2022–1999/1990/1980/1970/1960/1950/1941). Dabei wurden diese verschiedenen Bereinigungen so aufeinander abgestimmt, dass den Summationsbedingungen Rechnung getragen wird (z.B. sollte das Total der Erwerbstätigen und Erwerbslosen der Anzahl Erwerbspersonen entsprechen und die Summe aus Erwerbspersonen und Nichterwerbspersonen gleich der Bevölkerungszahl sein). Die Ergebnisse wurden auch mit den Rückschätzungen der Beschäftigungsstatistik und der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung abgeglichen. Zudem wurden die Angaben aus der jährlichen Bevölkerungsstatistik mit der früher alle zehn und in jüngerer Zeit alle fünf Jahre durchgeführten Volkszählung kombiniert und aufeinander abgestimmt.
 

Die generierten Zeitreihen wurden in die Datenbasis für die Angewandte Wirtschaftsanalyse integriert und sollen über den Datenpool der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.
 

Projektdauer: 2023–2024