Der Transportsektor verursacht weltweit etwa ein Fünftel aller Kohlendioxidemissionen. Eine wichtige Massnahme zur Reduzierung der Emissionen des Verkehrssektors besteht darin, die Verkehrsmittelwahl von individuellen Verkehr (wie z. B. Autos) auf den öffentlichen Verkehr (wie z. B. Schiene) umzustellen. Viele Länder (unter anderem Liechtenstein) diskutieren die Einführung von kostenlosem öffentlichen Nahverkehr, um das hohe Verkehrsaufkommen zu bekämpfen und Klimaziele zu erreichen. Rigorose empirische Untersuchungen über die Wirkungen dieser Tickets sind vergleichsweise selten.
Von Juni bis September 2022 führte Deutschland das sogenannte 9-Euro-Ticket ein. Mit diesem Ticket konnten Fahrgäste den lokalen und regionalen öffentlichen Verkehr in ganz Deutschland für nur 9 Euro pro Monat nutzen. Dieses einzigartige Politikexperiment bietet ein hervorragendes Laboratorium, um die Auswirkungen eines (nahezu) kostenfreien öffentlichen Verkehrs auf Mobilität, Verkehrsmittelwahl und Verkehrsmittelqualität zu untersuchen. Um die Auswirkungen des Tickets breit zu evaluieren, nutzt dieses Projekt hochwertige Daten zum Verkehrsaufkommen an Zählstellen auf Autobahnen/Bundesstrassen, Mobilfunkdaten zur Messung von Bewegungsströme als auch Daten über Zugverspätungen.
Projektdauer: seit 2024