Beitrag zur LRFG-Abstimmung in der Fachzeitschrift Medien und Kommunikationswissenschaft (M&K) erschienen
Die Analyse auf Basis einer gewichteten Online-Nachbefragung und einer Mediennutzungsumfrage zeigt, dass vor allem ökonomische Beweggründe – allen voran die wiederholt notwendigen Nachtragskredite – für das Stimmverhalten von Bedeutung waren. Aufseiten der Befürwortenden des öffentlich-rechtlichen Rundfunks spielten aber auch ausgewogenheits- und ordnungspolitische Motive eine relevante Rolle. Hinzu kam das Desinteresse eines nicht unerheblichen Teils der Stimmbürgerschaft am Medium Radio, das die meisten von ihnen zu einer Annahme des Volksbegehrens bewegte. Dieses strukturelle Problem dürfte sich in Zukunft noch verschärfen.
Die Analyse unterstreicht die zentrale Bedeutung der Kostenwahrnehmung für die Legitimität öffentlich-rechtlicher Medien und ist über die Grenzen des Kleinstaats Liechtenstein hinaus von Bedeutung. In Österreich (ORF-Beitrag), der Schweiz (Serafe-Gebühr) und Deutschland (Rundfunkbeitrag) wird der öffentlich-rechtliche Rundfunk über direkte Rundfunkgebühren finanziert. Damit sind seine Kosten für die Haushalte direkt sichtbar, was Akzeptanzprobleme akzentuieren kann. Liechtenstein zeigt aber, dass Kostendebatten nicht beendet werden, wenn der Finanzierungsmodus geändert wird und das Parlament Staatsbeiträgen spricht. Im Gegenteil können öffentlich ausgetragene, parlamentarische Budgetdebatten und Nachtragskredite die Kostenkritik sogar verschärfen.
Die interdisziplinäre Zeitschrift «Medien und Kommunikationswissenschaft» (M&K) wird seit 1953 vom Leibniz-Institut für Medienforschung | Hans-Bredow-Institut (HBI) in Hamburg herausgegeben. Sie versteht sich als Forum für theoretische und empirische Beiträge der Medien- und Kommunikationswissenschaft. Eingereichte Artikel werden nur nach einem erfolgreich durchlaufenen doppelt-blinden Begutachtungsprozess veröffentlicht. M&K erscheint vierteljährlich als Open-Access-Zeitschrift.







