Vortrag über Indigene in der Politik in Lateinamerika
Der Vortrag beleuchtete die Veränderungen der politischen Rolle indigener Bewegungen in Lateinamerika seit dem späten 20. Jahrhundert, als eine neue Präsenz ethnisch definierter politischer Bewegungen und Projekte Teil des demokratischen Aufbruchs in vielen Ländern auf dem Subkontinent war. Der Beitrag ging dabei den Fragen nach, wer die Indigenen überhaupt sind, wie indigene Identität verstanden wird und in welchen strukturellen und konjunkturellen Zusammenhängen die Ethnisierung von Politik und die Politisierung von Ethnizität stattgefunden haben und stattfinden. Er betrachtete die wesentlichen allgemeinen Forderungen indigener Bewegungen und zeigte anhand von drei Fallbeispielen aus unterschiedlichen Räumen – Mexiko, Bolivien, Chile – die Vielfalt dieser Bewegungen auf. Abschliessend thematisierte das Referat die Spannung zwischen Demokratie fördernden und Demokratie gefährdenden Potenzialen ethnisch definierter Politik.