Ökonomische Unsicherheit und die Rolle von Finanzmarktfaktoren
In einem gemeinsamen Forschungsprojekt mit Martin Gächter (Finanzmarkaufsicht Liechtenstein) und Sebastian Stöckl (Universität Liechtenstein) untersucht Martin Geiger, wie internationale Unsicherheit hinsichtlich Entwicklungen makroökonomischer Grössen und Finanzmarktindikatoren Wirtschaftswachstum beeinflusst. Um diese Unsicherheit zu messen, entwickeln die Autoren einen Index, der ungewöhnliche Entwicklungen in Finanzmarktvariablen und makroökonomischen Grössen von G7-Ländern erfasst. Dieser Index internationaler Unsicherheit weist einen negativen Zusammenhang mit ökonomischer Aktivität auf. Wie stark die negativen Effekte von Unsicherheit ausgeprägt sind, hängt dabei insbesondere von Finanzmarktfaktoren ab. Die empirischen Ergebnisse belegen, dass sich Unsicherheit stärker auswirkt, wenn sie vom Finanzmarkt ausgeht. Darüber hinaus kann festgestellt werden, dass die negativen Einflüsse besonders ausgeprägt sind, wenn der Bankensektor im jeweiligen Land zum Zeitpunkt eines Anstiegs von Unsicherheit instabil ist. Aus diesen Resultaten lässt sich ableiten, dass Finanzmarktstabilität eine wesentliche Rolle in der Widerstandsfähigkeit gegenüber ökonomischer Unsicherheit spielt.
Die Publikation in dem im Bereich internationale Volkswirtschaftslehre einflussreichen Journal of International Money and Finance stellt ein Bespiel für exzellente Forschung dar, die in Liechtenstein betrieben wird. Ausserdem steht dieses Projekt für die produktive Zusammenarbeit liechtensteinischer Institutionen in den Bereichen Volkswirtschaft, Finanzwirtschaft und Praxis.