Milic, Thomas; Rochat, Philippe; Ehrenfeldner, Lorenz (2024): Wie zusammengehörig fühlt sich Liechtenstein? Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage über sozialen Zusammenhalt in Liechtenstein. Gamprin-Bendern (Beiträge Liechtenstein-Institut, 55).

Erscheinungsjahr:
2024
Band-Nummer:
55

Auf Initiative und in Kooperation mit der Stiftung Lebenswertes Liechtenstein führte das Liechtenstein-Institut eine Befragung zum sozialen Zusammenhalt in Liechtenstein durch. Die Befragung lief zwischen dem 20. Februar und dem 9. April 2024. Die Grundgesamtheit bildete die ständige Wohnbevölkerung in Liechtenstein zwischen 16 und 79 Jahren. Die Zufallsstichprobe wurde von Statistik Liechtenstein aus dem zentralen Personenregister gezogen, wobei die Anzahl Zielpersonen 3’500 betrug. Die Zielpersonen erhielten ein Einladungsschreiben, in welchem ein QR-Code aufgedruckt war, der eine Online-Teilnahme ermöglichte. Insgesamt flossen 891 Interviews in die Analyse ein, was einer Ausschöpfungsquote von rund 25 Prozent entspricht. Die Daten wurden sodann nach Geschlecht, Alter, Staatszugehörigkeit und höchstem Bildungsabschluss gewichtet und ausgewertet.

Die Befragte schätzen den Zusammenhalt im Land grossmehrheitlich (78 %) als eher oder gar sehr gut ein. Er habe aber in den vergangenen Jahren eher abgenommen (44 %) oder sei gar stark geschwunden (7 %). Diese Sichtweise teilen Liechtensteiner Staatsangehörige eher (55 bzw. 8 %) als Ausländerinnen und Ausländer (32 bzw. 3 %) und Alteingesessene öfter (57 bzw. 8 %) eher als Neuzugezogene (31 bzw. 10 %). Die Gründe dafür sind in den Augen der Befragten: (universelle) Individualisierungstendenzen, ein schwindendes Kollektivgefühl, die demografische Entwicklung, die Digitalisierung, der Wohlstand, aber auch die Corona-Zeit.