Die Wissenschaftsmagazin 1602 wird gemeinsam vom Liechtenstein-Institut, von der Privaten Universität im Fürstentum Liechtenstein (UFL) und von der Universität Liechtenstein herausgegeben. Ausgabe 4 ist dem Thema «Internationalität» gewidmet und gibt Einblick in die vielfältige Forschungstätigkeit in Liechtenstein.
Der vorliegende Beitrag untersucht – im Sinne des Überthemas «Internationalität» – die liechtensteinische Mentalität zwischen inneren und äusseren Einflüssen. Die ausgeprägte dörfliche Selbstverwaltung und der vielen Gemeinden gemeinsame kleinbäuerliche Hintergrund werden ebenso als mentalitätsstiftende Momente beschrieben wie die Veränderung der traditionellen Gesellschafts- und Agrarverfassung mit den Reformen des 18. und 19. Jahrhunderts. Neben strukturellen und politischen Impulsen von ausserhalb, etwa durch die in Wien und Zentraleuropa sozialisierten Fürsten und Beamten, wird auch die lange Zeit omnipräsente Rolle der katholischen Kirche skizziert. Der Beitrag schliesst mit einer kurzen Kontextualisierung der Möglichkeit der Einbürgerung im «ordentlichen Verfahren» als Relikt der Selbstverwaltungsrechte bäuerlicher Dorfgenossenschaften.