100 Jahre Verfassung 1921 – Stufen zur Verfassung 1921

Vortragsreihe:
100 Jahre Verfassung 1921
Datum:
12. Mai 2021, 18:30 - 20:00
Ort:
Kleiner Gemeindesaal Schaan
Landstrasse 19
9494 Schaan

«​​So wie jetzt kann die Sache nicht mehr lange gehen»

Wilhelm Beck


Zum Vortrag 

Der Vortrag wird auf die Zusammenhänge eingehen, die im Zeitraum von 1914 bis 1921 zu den Auseinandersetzungen um eine Verfassungsrevision in Liechtenstein führten. Es soll dabei aufgezeigt werden, wie Kräfte des Verharrens und des Veränderns gegen- und miteinander wirkten, was für gegensätzliche Vorstellungen aufeinanderprallten, welche Standpunkte die neu gegründeten politischen Parteien vertraten. Es geht auch darum darzulegen, welche Umstände dazu führten, dass vor 1921 überhaupt eine Diskussion über die damals gültige Verfassung von 1862 geführt wurde. Dabei sollen die Kernpunkte herausgearbeitet werden, welche 1921 die Väter der Verfassung bewegten. Es ist auch ein Ziel des Vortrages darzulegen, dass die Verfassungsdiskussion in einem Umfeld vielschichtiger Veränderungen stattfand, welche auf Liechtenstein einwirkten – teils von aussen herangetragen, teils von innen aufbrechend.

 

Referent
Dr. Rupert Quaderer, Historiker, langjähriger Forschungsbeauftragter am Liechtenstein-Institut

 

Zur Vortragsreihe
Am 5. Oktober 1921 unterzeichneten Prinz Karl von Liechtenstein und fürstlicher Rat Josef Ospelt in Vertretung des regierenden Fürsten Johann II. – dieser beging an diesem Tag seinen 81. Geburtstag – die neue Verfassung, welche die bis dahin gültige Konstitutionelle Verfassung vom 26. September 1862 ersetzte. Dieses Datum steht für einen Meilenstein in der verfassungsrechtlichen Entwicklung Liechtensteins. Die neue Verfassung verliess die deutsche konstitutionelle Tradition textlich sowie inhaltlich weitgehend und definierte Liechtenstein als eine «konstitutionelle Erbmonarchie auf demokratischer und parlamentarischer Grundlage» und verankerte «die Staatsgewalt in Fürst und Volk». Dieses Ergebnis war nach einer intensiven Auseinandersetzung zwischen verschiedenen Interessengruppen und durch hartnäckig erhobene Forderungen nach einer Stärkung der Volksrechte erreicht worden.

 

Die Vortragsreihe «100 Jahre Verfassung 1921» wird im ersten und zweiten Teil die Entwicklung Liechtensteins vom Ersten Weltkrieg (1914–1918) bis in die Zwanzigerjahre darstellen. Dabei werden neben den durch den Ersten Weltkrieg verursachten verfassungsrechtlichen auch die wirtschaftlichen und sozialpolitischen Umstände einbezogen. Es soll damit ein breites Gesamtbild der Umbrüche und Aufbrüche in Liechtenstein nach 1918 und der Stufen zur Verfassung von 1921 aufgezeigt werden. Im dritten Teil der Vortragsreihe werden die textlichen Spuren der Konstitutionellen Verfassung in der Verfassung von 1921 dargestellt. Hinzu tritt die Frage nach inhaltlich-dogmatischen Versatzstücken der alten Verfassungstradition in der Verfassung von 1921.

 

Eine Vortragsreihe in Zusammenarbeit mit dem Historischen Verein für das Fürstentum Liechtenstein. 

 

Anmeldung unbedingt erforderlich
Die Veranstaltung im Kleinen Saal ist ausgebucht.  

 

Online (Zoom)
Die Vortragspräsentation kann online mitverfolgt werden, wobei nur die Präsentation und das Audio-Signal live übertragen werden, aber kein Live-Bild aus dem Saal zur Verfügung steht.
Anmeldung bis 11.5.2021 an info(at)liechtenstein-institut.li. Der Link zur Teilnahme wird am Mittwoch, 12.5.2021, 10 Uhr, versandt. 

 

Datenschutzhinweis
An dieser Veranstaltung werden Film- und Fotoaufnahmen durch die Medien und die Filmfabrik Anstalt gemacht. Diese werden veröffentlicht und es ist möglich, dass Personen darauf zu erkennen sind. Sollten Sie einer Veröffentlichung nicht zustimmen, so melden Sie sich bitte vorab beim Liechtenstein-Institut resp. bei der Anmeldung im Kleinen Saal.

 

«Nieder mit der Regierung! Hoch die Republik!» Bericht von Elias Quaderer, Liechtensteiner Vaterland, 14. Mai 2021
Als das Volk neben den Fürsten trat. Bericht von Heribert Beck, Liechtensteiner Volksblatt, 14. Mai 2021