Die Jahre 1816/17 sahen eine der schlimmsten globalen Hungerkatastrophen der Neuzeit. Der Auslöser war ein Ausbruch des Vulkans Tambora in Indonesien. Weltweit berichteten Zeitzeugen über Wetterkapriolen und widrigste Klimaverhältnisse. 1816 blieb als das „Jahr ohne Sommer“ in Erinnerung. Anhaltende Regenfälle führten zu massiven Ernteeinbussen. Das Getreide verrottete auf den Äckern, und im Herbst mussten die Kartoffeln aus dem Schnee gegraben werden. Die Hungerkrise des Jahres 1817 ist als geschichtliches Thema ebenso faszinierend wie bedeutsam. Hier zeigen sich die Auswirkungen einer globalen Naturkatastrophe auf verschiedene Regionen und Gesellschaften – mit allen wirtschaftlichen und demographischen Folgen, mit Not und Leidenserfahrungen, mit sozialen Protesten und Unruhen, aber auch mit Hilfsaktionen, mit politischen und religiösen Bewältigungsversuchen.
Donnerstag, 23. November 2017, 18.00 Uhr
Chur, Hotel Stern, „Tempel“
Programm
Begrüssung:
Cordula Seger (Leiterin Institut für Kulturforschung Graubünden)
Diskussion:
Florian Hitz (Mitherausgeber), Adolf Collenberg, Paul E. Grimm, Jürg Simonett (Mitautoren)