Jahresbericht 2024: Forschung für ein besseres Verständnis unserer Gesellschaft

06.06.2025 - Mitteilung
Ein weiteres Jahr schneller Entwicklung Liechtensteins liegt hinter uns, mit Ereignissen, welche das Liechtenstein-Institut analysiert und in ein grösseres Bild eingeordnet hat. Der Jahresbericht 2024 legt davon Zeugnis ab.

Abstimmungsflut und Analyse der Volksmeinung
Das politische Jahr 2024 war geprägt von nicht weniger als acht Volksabstimmungen – ein historischer Höchstwert. Das Liechtenstein-Institut begleitete alle Urnengänge mit wissenschaftlichen Umfragen und Analysen. Besonders aufschlussreich war die Abstimmung zur Aufhebung des Gesetzes über Radio Liechtenstein – ein Entscheid, der nicht nur politische, sondern auch medienrechtliche Fragen aufwarf.

Wichtige Publikationen erschienen
Mit dem 650-seitigen Handbuch «Das politische System Liechtensteins» ist ein neues Standardwerk zur liechtensteinischen Politik erschienen. Der Band, herausgegeben von Wilfried Marxer, Thomas Milic und Philippe Rochat, bildet den Auftakt einer neuen Publikationsreihe des Liechtenstein-Instituts im renommierten Nomos-Verlag. Auch die Beziehungen Liechtensteins zur Schweiz wurden anlässlich des 100-Jahr-Jubiläums des Zollanschlussvertrags in einer eigenen Publikation ausführlich beleuchtet.

Forschung verständlich machen – für alle
Im Rahmen der Veranstaltung «Wissenschaftsstandort Liechtenstein – Forschung sichtbar machen!» präsentierte sich das Institut zusammen mit seinen Partnern aus dem Hochschulverbund Liechtenstein einer breiten Öffentlichkeit. Wissenschaft zum Anfassen gab es in Form von Podiumsdiskussionen, Posterausstellungen und einem Science Slam.

Gesellschaftliche Themen im Fokus
Der II. Historikerinnen- und Historikertag, organisiert vom Fachbereich Geschichte, beleuchtete das Thema «Familie» aus historischer Sicht. Die breite Palette an Vortragsbeiträgen stiess auf reges Publikumsinteresse.

Drei Gesichter der Forschung
Forschung ist nie anonym – sie lebt von Menschen und Ideen. Interviews mit drei Forschenden des Liechtenstein-Instituts ergänzen den Jahresbericht. Die seit Kurzem am Institut tätige Politologin Karin Frick spricht über ihren Zugang zu politologischer Forschung. Cornelius Goop erläutert, wieso Frauenbiografien im Historischen Lexikon bislang ein Schattendasein führten und wie das geändert werden soll. Und die Juristin Patricia Schiess analysiert die rechtliche Landschaft rund um den liechtensteinischen Rundfunk.

Wissenschaft als Kompass
«Bestehendes Wissen pflegen, neues Wissen schaffen, Orientierung bieten» – so fasst Institutsdirektor Thomas Meier die Aktivitäten des Liechtenstein-Instituts im vergangenen Jahr zusammen. Und Präsident Guido Meier ist überzeugt: «Das Liechtenstein-Institut hat einmal mehr belastbaren Erkenntnisgewinn für uns als Gesellschaft, unser Land und unser Staatsverständnis geliefert.» Die grosse Herausforderung der Wissenschaft in der heutigen Welt sei nun die Frage, wie sie jenseits der politischen Tagesaktualität und Hektik die notwendige Aufmerksamkeit gewinnen könne, ohne der Vereinfachung zu verfallen.

Der Jahresbericht ist hier einsehbar.

Freuen sich über das Erscheinen des Jahresberichts (v.l.): Cornelius Goop, Präsident Guido Meier, Direktor Thomas Meier, Karin Frick und Thomas Milic.