„… sonst gnade uns Gott“: Die Lehre der Rechtfertigung aus evangelischer Sicht

Vortragsreihe:
500 Jahre Reformation
Datum:
28. November 2017, 18:00 - 19:30
Ort:
Mehrzwecksaal des Vereinshauses
Haldenstrasse 86
LI 9487 Gamprin
Lageplan

Referent

Dr. theol. Johannes Jung, Pfarrer der Evangelischen Kirche Liechtenstein

 

Im Jahr 2017 wird weltweit das Ereignis „500 Jahre Reformation“ begangen. Martin Luthers Thesenanschlag an die Schlosskirche zu Wittenberg am 31. Oktober 1517 gilt als Ursprungsdatum der Reformation. Die Auseinandersetzungen der Reformationszeit führten zur Spaltung der abendländischen Kirche und zur Konfessionalisierung von Politik und Gesellschaft, verbunden auch mit gewaltsamen Konflikten. Zugleich löste die Reformation einen Modernisierungsschub aus und förderte die individuellen Freiheitsrechte.

Zum Vortrag
Alle geschichtlichen Vergewisserungen über die Reformationszeit bleiben abstrakt, wenn man nicht das zentrale existentielle Anliegen Martin Luthers versteht. Das Herzstück seines Ringens liegt zweifellos in der Rechtfertigungslehre, in seiner Frage: «Wie finde ich einen gnädigen Gott?» Am zweiten Vortragsabend wird Pfarrer Johannes Jung in dieses Herzstück der Reformation einführen. Er wird dabei die Rechtfertigungslehre für die heutige Zeit aktualisieren und zeigen, dass die Fragestellung Luthers – in anderer Begrifflichkeit – nichts von ihrer Dringlichkeit eingebüsst hat. Johannes Jung schreibt zu seinem Vortrag: «Luther fragt angesichts drohender Höllenstrafen nach dem Wert und der Hoffnung des Menschen. So wurde vor 500 Jahren aus einem Reformbemühen eine Reformation.
Heute kauft niemand mehr Ablässe. Das göttliche Strafgericht haben wir säkularisiert. Aber was ist der Mensch heute nicht alles bereit zu opfern, um vor dem ungnädigen Gericht des Mitmenschen bestehen zu können? Der Vortrag beleuchtet Geschichte und Aktualität der Lehre Luthers.»

Berichterstattung Liechtensteiner Vaterland, 29. November 2017

Berichterstattung Liechtensteiner Volksblatt, 29. November 2017