Referent
Václav Horčička (*1971) hat an der Karls-Universität in Prag Geschichte und Geografie studiert. Von 2012 bis 2013 hatte er einen Forschungsauftrag für die Liechtensteinisch-Tschechische Historikerkommission inne. Seit 2014 ist er Professor für Allgemeine und Weltgeschichte am Institut für Weltgeschichte der Karls-Universität Prag.
Zum Vortrag
Im Zentrum des Vortrages stehen die Ursachen und Zusammenhänge, die zur Konfiszierung des Eigentums des Hauses Liechtenstein im Jahre 1945 geführt haben. Besondere Aufmerksamkeit findet die Position des Hauses Liechtenstein in der tschechischen Gesellschaft, sein Verhältnis zum tschechoslowakischen Staat und weiterhin nach dessen Auflösung durch Deutschland in den Jahren 1938/1939 zu den deutschen Besatzungsorganen.
Im Zusammenhang mit der oben genannten Verteidigung der Familie Liechtenstein wird die Rolle der Schweiz als Repräsentantin der liechtensteinischen Interessen im Ausland untersucht. Daneben geht es insbesondere um die Analyse des Falles vor den verschiedenen tschechoslowakischen Instanzen, hauptsächlich dem Obersten Verwaltungsgericht. Auch die Sichtweise der beteiligten tschechoslowakischen Behörden sowie ihr Vorgehen gegenüber dem Haus Liechtenstein bleiben nicht unbeachtet. Der Vortrag behandelt den Zeitraum bis zum kommunistischen Putsch in der Tschechoslowakei 1948, als die Angelegenheit „eingefroren“ wurde.