Abstract
Der allgemeine demografisch und nachfrageseitig bedingte Mangel an Fachkräften am liechtensteinischen Arbeitsmarkt ist in den innovativen, produktiven und wertschöpfenden MINT-Branchen besonders prononciert. Nachdem die Verfügbarkeit von Humankapital über die Innovierung und den technologischen Fortschritt für eine langfristig prosperierende wirtschaftliche Entwicklung von immenser Bedeutung ist, geht dieser Beitrag der Frage nach, inwieweit sich der MINT-Fachkräftemangel in Liechtenstein durch eine Steigerung des MINT-Anteils unter den Lernenden und Studierenden aus Liechtenstein entschärfen lässt. Die bisherige Entwicklung der absoluten Zahl an Lernenden eines MINT-Berufs und ihr Anteil an allen Lernenden zeigen über die letzten eineinhalb Dekaden einen langsam ansteigenden Verlauf an. Die Zahl der Studierenden eines MINT-Fachs ist infolge der Tertiarisierung über denselben Zeitraum deutlich gewachsen, allerdings hat sich ihr Anteil an allen Studierenden kaum erhöht. Die Anteile der Lernenden eines MINT-Berufs liegen deutlich über den Anteilen der Studierenden eines MINT-Fachs und scheinen gut ausgeschöpft zu sein. Bei den Studierenden dürfte es in Anbetracht der im internationalen Vergleich überdurchschnittlichen Kompetenzen in Mathematik und Naturwissenschaften und ihres unterdurchschnittlichen Anteils in den MINT-Fächern noch Potenzial für eine Ausweitung zu geben.
Schlagwörter: Humankapital, Technischer Wandel, Empirische Studien des Wirtschaftswachstums, Gesamtwirtschaftliche Produktivität, Berufswahl
JEL: J24, O47