BIP-Schätzung 2020: Starker Einbruch Liechtensteins

31.03.2021 - Neue Publikation
Das Liechtenstein-Institut hat die erste Ausgabe der künftig jährlich erscheinenden BIP-Schätzung veröffentlicht. Gemäss Schätzmodell des Liechtenstein-Instituts betrug die Wachstumsrate des realen, sprich preisbereinigten, Bruttoinlandsproduktes (BIP) Liechtensteins −5.7% im Jahr 2020. Das nominale BIP Liechtensteins belief sich 2020 im Schätzmodell auf 6.224 Mia. CHF. Gegenüber der für das Jahr 2019 vom Amt für Statistik per 5.3.2021 ausgewiesenen Schätzrechnung des nominalen BIP ergab sich 2020 somit eine geschätzte nominale BIP-Wachstumsrate von −6.3%.

Das Bruttoinlandprodukt (BIP) stellt eine zentrale Grösse für verschiedene volkswirtschaftliche Analysen und Einschätzungen dar. Zur Verbesserung der Datenlage erstellt das Liechtenstein-Institut jährlich eine BIP-Schätzung, welche fast ein Jahr vor der Veröffentlichung der BIP-Schätzrechnung des Amtes für Statistik bereits einen ersten BIP-Schätzwert für das gerade abgelaufene Jahr liefert. Es werden dafür in zeitreihenanalytischen Schätzmodellen nationale und internationale Konjunkturdaten verwendet, welche eine hohe Korrelation mit dem liechtensteinischen BIP aufweisen und früher vorliegen. Wegen der sehr hohen volkswirtschaftlichen Volatilität Liechtensteins, der dünnen Datenbasis und teils starker Revisionen bereits publizierter Zahlen ist die BIP-Schätzung als erste Approximation zu interpretieren.

Die BIP-Schätzung ist ein Modul der «Angewandten Wirtschaftsanalyse», welche durch die Regierung des Fürstentums Liechtenstein gefördert wird. Sie erschien zum ersten Mal 2021 und wird jährlich Ende März publiziert werden.