Der Einfluss des Primärumfeldes auf die Bereitschaft, an Wahlen oder Abstimmungen teilzunehmen, ist unbestritten. Die bisherige Forschung dazu beruhte aber hauptsächlich auf Experimental- oder Befragungsdaten, die systematische Messfehler (Overreporting) aufweisen oder sich nur auf einzelne Wahltermine beziehen. Ziel der Untersuchung ist deshalb eine präzisere, von zufälligen oder systematischen Fehlern unverzerrte Schätzung des Haushalts auf die grundlegende Beteiligungsdisposition. Möglich ist dies dank amtlichen Vollerhebungsdaten zu 18 verschiedenen Urnengängen in rund einem Dutzend St. Galler Gemeinden. Die entsprechende Analyse zeigt, dass der Löwenanteil der individuellen Beteiligungsbereitschaft auf Haushaltsebene variiert.