Neues Arbeitspapier "The Swiss Business Cycle and the Lead of Small Neighbor Liechtenstein"
08.05.2015
Der vorliegende Beitrag untersucht den schweizerischen Konjunkturzyklus vergleichend mit den fünf angrenzenden Staaten Deutschland, Österreich, Italien, Frankreich und Liechtenstein. In Kontrast zu der weitverbreiteten Auffassung, dass kleine Staaten ihren Konjunkturzyklus von Grossstaaten „importieren“, kann gezeigt werden, dass das reale BIP des Klein(st)staates Liechtenstein einen Vorlaufindikator für die Volkswirtschaft der Schweiz darstellt, sowohl was die Wachstumsraten als auch die Trendabweichung (Produktionslücke) betrifft. Diese Schlussfolgerung, auf Jahresdaten für 1972 bis 2013 gestützt, beruht auf Kreuzkorrelationsanalysen sowie univariaten und multivariaten Granger-Kausalitätstest. Der statistisch signifikante Vorlauf von einem Jahr ist robust für alle verwendeten Länder-Samples, Zeitfenster der vorliegenden Jahresbeobachtungen und Modellspezifikationen. Dieses Ergebnis deutet die Möglichkeit an, dass Mikrostaaten nicht nur ausländischen Schocks stärker ausgesetzt sind, empfindlicher auf internationale Fluktuationen reagieren und volatiler als Grossstaaten sind – alles stilisierte Fakten der Literatur der Kleinstaa-ten-Ökonomie –, sondern dass deren Konjunkturzyklen auch früher betroffen sind.
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