Referent
Fabian Frommelt, Forschungsbeauftragter Geschichte, Liechtenstein-Institut
Zum Vortrag
2025 jähren sich die als «Deutscher Bauernkrieg» bekannt gewordenen Bauernaufstände zum 500. Mal. Die in der ländlichen Gesellschaft seit langem verbreitete Unzufriedenheit mit den feudalen Verhältnissen schlug sich in einer breiten Aufstandsbewegung der «Bauern» gegen ihre weltlichen und geistlichen Herren nieder. Der Widerstand der oft noch leibeigenen «Untertanen» gegen ihre ungünstige wirtschaftliche und persönliche Stellung wurde befeuert durch die von Reformatoren wie Martin Luther oder Thomas Müntzer verkündete Vorstellung «christlicher Freiheit». Von Süddeutschland bis Thüringen und Salzburg kam es zu Gewaltausbrüchen, die bis zu 100'000 Menschen das Leben gekostet haben sollen.
Stark betroffen war auch die Landgrafschaft im Klettgau, die zusammen mit den damaligen Herrschaften Vaduz und Schellenberg sowie Blumenegg in Vorarlberg unter der Herrschaft der Grafen von Sulz stand. Im Rahmen dieses Vortrags wird daran erinnert, dass es auch in Vaduz und Schellenberg zu «peurischer auffruer» kam, wenn auch nicht zu kriegerischen Handlungen. Zwar ist die Quellenlage schmal. In einer Spurensuche soll aber gezeigt werden, was man über die Vorgänge überhaupt weiss, etwa welche Forderungen erhoben wurden und wie die Auseinandersetzungen abliefen. Auch der herrschaftliche, wirtschaftliche und religiöse Hintergrund wird kurz skizziert.
Im Anschluss Apéro