Zur Vortragsreihe
1918 wurden die ersten beiden Parteien Liechtensteins gegründet: die Christlich-Soziale Volkspartei und die Fortschrittliche Bürgerpartei. Sie dominierten jahrzehntelang das politische Geschehen. Selten kandidierten weitere Parteien für den Landtag. Erst 1993 konnte die Freie Liste 1993 neben den beiden Grossparteien Landtagsmandate erobern. 2013 waren erstmals vier Parteien im Landtag vertreten. Das Jubiläum ist ein Anlass, um in einer Vortragsreihe auf die Parteiengeschichte und die aktuelle Situation einzugehen.
Mit den politischen Parteien würdigt die Vortragsreihe einen zentralen politischen Akteur, der jüngst oft gescholten wurde, aber nichts an seiner Relevanz verloren hat. Das Liechtenstein-Institut bietet einen wissenschaftlich fundierten Überblick über die Entstehung der Parteien in Liechtenstein, ihre rechtliche und politische Stellung und Funktion im politischen System sowie über konkrete Herausforderungen, die sich den liechtensteinischen Parteien aktuell stellen.
Zum Vortrag
Am ersten Vortragsabend wird die Entwicklung der Parteienlandschaft seit der Gründung der ersten Parteien vor hundert Jahren beleuchtet. Im internationalen Vergleich erfolgten die Parteigründungen in Liechtenstein spät. In den 1920er-Jahren waren die Christlich-soziale Volkspartei und die Fortschrittliche Bürgerpartei die beiden einzigen Parteien. Turbulenter wurde es in den 1930er-Jahren, als nicht nur neue politische Bewegungen entstanden, sondern mit der Volksdeutschen Bewegung auch die Nationalsozialisten in Liechtenstein aktiv wurden.