Referent
Fabian Frommelt, lic. phil., Historiker, Liechtenstein-Institut
Zum Vortrag
«Die Wahrnehmung der Welt ist nicht mit der Welt selbst identisch”, stellte der amerikanische Medienkritiker Walter Lippmann 1922 sinngemäss fest. Wie wir uns als einzelne Menschen und als Gesellschaft selbst sehen und wie wir von anderen gesehen werden, kann beträchtlich voneinander abweichen. Diese Diskrepanz kann uns nicht unberührt lassen, da sie unsere Identität und unsere Stellung in der Welt betrifft.
Um sich in einer komplexen Welt zu orientieren, stützen sich Eigenbilder und Fremdbilder oft auf vereinfachende Werturteile (Stereotype) und sinnstiftende Erzählungen (Narrative). Diese sind meist langlebig und realitätsresistent. Im Vortrag wird den zu Liechtenstein bestehenden Eigen- und Fremdbildern nachgegangen und unter anderem nach deren Wandel und Konstanz, Zielen und Funktionen gefragt.
Zur Vortragsreihe
«Wir machen uns mit den Erfahrungen von gestern gemeinsam auf den Weg in die Zukunft». Dieser Leitgedanke zieht sich durch das offizielle Programm des Jubiläums «300 Jahre Fürstentum Liechtenstein». Die Verknüpfung des Gestern mit dem Heute und dem Morgen nimmt das Liechtenstein-Institut zum Anlass für eine vertiefte Reflexion über das Land und seine Menschen: In einer Serie von zehn Vorträgen werden verschiedene für Liechtenstein gesellschaftlich relevante Fragestellungen diskutiert, wobei Erfolge und Misserfolge, Kontinuitäten und Brüche, erfreuliche und problematische Entwicklungen der liechtensteinischen Geschichte und Gegenwart gleichermassen interessieren.
Liechtenstein passt sich Fremdbild an. Berichterstattung von Gary Kaufmann, Liechtensteiner Vaterland, 22. Februar 2019
„Ohne Fürst sind wir nichts!?“: Was für ein Bild hat unser Land? Berichterstattung von Hannes Matt, Liechtensteiner Volksblatt, 22. Februar 2019