Effekte der EZB-Zinspolitik auf Konsumentenerwartungen
Die Erwartungsbildung wird als zentrales Element der Wirkung von Geldpolitik gesehen. Unter Verwendung von europaweit harmonisierten Umfragedaten untersucht Martin Geiger in diesem Beitrag gemeinsam mit Kollegen der Universität Innsbruck, wie die EZB-Zinspolitik Einschätzungen über zukünftige Preis- und Beschäftigungsentwicklungen beeinträchtigt.
Die in der Studie präsentierten Ergebnisse zeigen, dass Konsumenten die makroökonomischen Effekte weitgehend in Übereinstimmung mit gängigen Wirtschaftsmodellen einschätzen. Obwohl die Länder der Eurozone durch wirtschaftliche und institutionelle Unterschiede geprägt sind, ist die Interpretation der makroökonomischen Konsequenzen der EZB-Zinspolitik weitgehend akkurat und über die Länder der Eurozone hinweg relativ homogen. Dabei ist die EZB-Zinspolitik besonders effektiv in Hinblick auf die Steuerung von Preiserwartung, während Beschäftigungserwartungen etwas unterschiedlicher in den einzelnen Ländern angepasst werden.