Referentin
Martina Sochin-D’Elia, Historikerin, Eschen
Zum Vortrag
Am 29. März 1923 unterschrieben die Schweiz und Liechtenstein den Zollanschlussvertrag, der die beiden Länder seit dem 1. Januar 1924 zu einem einheitlichen Zoll- und Wirtschaftsraum verbindet. Die Schweiz und Liechtenstein haben das gegenseitige Verhältnis stets als freundschaftlich bezeichnet, auch wenn es in den vergangenen 100 Jahren durchaus zu Interessenskonflikten und Spannungen kam, die das freundliche Einvernehmen der beiden Nachbarländer vorübergehend trübten.
Liechtenstein und die Schweiz gedenken in diesem Jahr der gemeinsamen 100-jährigen Zollgeschichte. Schon in der Vergangenheit ist der Zollvertrag vor allem von liechtensteinischer Seite anlässlich des 50-Jahr-Jubiläums sowie des 75-Jahr-Jubiläums gewürdigt worden. Das wiederkehrende Erinnern an die gemeinsame Beziehungsgeschichte ist zum Ritual geworden, das gepflegt wird. Jubiläen haben in diesem Sinne eine identitätsstiftende, aber auch eine politische Funktion.
Der Vortrag geht der Frage nach, wie diese Jubiläen jeweils begangen wurden, welche Schwerpunkte der gegenseitigen Beziehung anlässlich vergangener Jubiläen hervorgehoben wurden und wie die Jubiläen für die weitere Gestaltung der zwischenstaatlichen Beziehung genutzt wurden.
Zur Vortragsreihe
Am 29. März 1923 wurde der Vertrag zwischen der Schweiz und Liechtenstein über den Anschluss des Fürstentums Liechtenstein an das schweizerische Zollgebiet unterzeichnet. Der Vertrag bildet noch heute das Herzstück der äusserst engen und guten Beziehungen zwischen den beiden Staaten und hat wesentlich zur positiven wirtschaftlichen Entwicklung Liechtensteins in den vergangenen 100 Jahren beigetragen. Aus Anlass des 100-Jahr-Jubiläums der Unterzeichnung des Zollanschlussvertrags veranstalten das Liechtenstein-Institut und der Historische Verein für das Fürstentum Liechtenstein eine vierteilige Vortragsreihe.
Eine Vortragsreihe in Kooperation mit dem Historischen Verein für das Fürstentum Liechtenstein