Sportmonitoring 2021, Sportinfrastruktur und Fahrradnutzung: neue Studien erschienen
2021 führte das Liechtenstein-Institut im Auftrag der Regierung zwei Bevölkerungsumfragen zum «Sport- und Bewegungsverhalten in Liechtenstein» und zum «Sport- und Bewegungsverhalten von Jugendlichen in Liechtenstein» durch, deren Ergebnisse im Januar 2022 der Öffentlichkeit präsentiert wurden.
Das jetzt veröffentlichte «Sportmonitoring Liechtenstein 2021» schliesst an die erstmals im Jahr 2015 erstellte Analyse der Sportlandschaft Liechtensteins an. Zwei Sonderauswertungen zu den Themen «Sportinfrastruktur in Liechtenstein» und «Fahrradnutzung in Liechtenstein» vervollständigen nun die Datenlage.
Das Sportmonitoring beinhaltet die Sammlung, Erhebung, Analyse und Publikation von Daten zu den zentralen Aspekten von Sport und Bewegung in Liechtenstein. Das Monitoring Liechtenstein bietet so ein Analyseinstrument, um relevante Entwicklungen in der Sportlandschaft Liechtenstein rasch zu erkennen, zu dokumentieren und mit Blick auf die politische Zielsetzung zu überprüfen. Es ist auch ein Strategieinstrument, welches Handlungsbedarf ermittelt und strategische Planung ermöglicht.
Das Sportmonitoring gliedert sich in die vier Themenbereiche «Volksgesundheit und Lebensqualität», «Bildung», «Integration, Kultur und Nachhaltigkeit» sowie «Spitzensport, Wirtschaft und Image». Es enthält insgesamt 40 Indikatoren, die diesen Themenbereichen zugeordnet sind. 17 der 40 Indikatoren werden positiv bewertet. Hervorzuheben ist dabei insbesondere das hohe Niveau der Sport- und Bewegungsaktivität Liechtensteins. Dies ergibt sich aus der Gesundheitsbefragung und wurde mit der Sportumfrage 2021 nochmals bestätigt.
Positiv ist in diesem Zusammenhang auch, dass es zwischen den soziodemografischen Merkmalen kaum Unterschiede hinsichtlich des Umfangs der Sport- und Bewegungsaktivität gibt. Ebenfalls positiv hervorzuheben sind die Vielzahl der Bewegungsangebote sowie die hohe Dichte an Sportstätten und deren positive Bewertung durch die Einwohnerinnen und Einwohner Liechtensteins.
15 von 40 Indikatoren werden weder positiv noch negativ bewertet. Viele Kennzahlen waren in den vergangenen Jahren stabil. Als Beispiele sind hier die angebotenen Kurse der Kaderausbildung Jugend+Sport, die Anzahl Schülerinnen und Schüler an der Sportschule oder die staatlichen Ausgaben für den Sport zu nennen. Ebenso zeigten sich bei der Jugendbefragung teils nur sehr geringe Unterschiede zwischen den Ergebnissen von 2015 und 2021.
5 von 40 Indikatoren werden negativ bewertet. Hierzu zählt die körperliche Aktivität der Jugendlichen, wonach weniger als 10 Prozent - und damit deutlich weniger als noch 2015 - die Bewegungsempfehlung der WHO von täglich 60 Minuten körperlicher Aktivität erfüllen. Ebenso negativ bewertet wird die Entwicklung der Mitgliederzahlen von Sportverbänden. Zwar verfügt Liechtenstein über eine sehr hohe Mitgliedschaftsquote in Sportvereinen, die Anzahl der Sportvereinsmitglieder ist aber rückläufig. Erschwerend kommt hier die schlechte Datenqualität zur Anzahl Sportvereine und deren Mitgliedern hinzu. Negativ bewertet werden auch die Unterrepräsentation von Frauen in Führungsfunktionen von Sportverbänden sowie die geringe Nutzung des Fahrrads für den Arbeitsweg.
Die Gesamtschau aus den einzelnen Indikatoren ist jedoch zweifelsohne positiv.
Zur Medienmitteilung der Regierung
Nur sehr wenige negative Tendenzen, Beitrag von Philipp Kolb, Liechtensteiner Vaterland, 22. Februar 2022
Praktisch niemand nutzt das Fahrrad für den Arbeitsweg, Beitrag von Julia Weissenhofer, Liechtensteiner Vaterland, 22. Februar 2022
Sportnation mit etwas Verbesserungspotenzial, Beitrag von Sebastian Albrich, Liechtensteiner Volksblatt, 23. Februar 2022
Öffentliche Räume nutzen und über den Rhein blicken, Beitrag von Sebastian Albrich, Liechtensteiner Volksblatt, 23. Februar 2022
Der Drahtesel ist bislang primär ein Sportgerät, Beitrag von Sebastian Albrich, Liechtensteiner Volksblatt, 23. Februar 2022
Liechtenstein ist eine Sportnation, Beitrag auf Radio L, 21. Februar 2021