Entwicklung der liechtensteinischen Exporte seit der Finanzkrise
Liechtenstein weist im internationalen Vergleich mit 47% einen sehr hohen Anteil des Industriesektors an der gesamtwirtschaftlichen Wertschöpfung auf. Aufgrund des kleinen Binnenmarktes spielen dabei vor allem Güterexporte eine wichtige Rolle. Während die liechtensteinische Exportwirtschaft in frühen 2000er Jahren starkes Wachstum verzeichnete, stagnieren die Güterexporte seit der Finanzkrise.
Folgende Publikationen entstanden bis jetzt aus diesem Forschungsprojekt:
LI Facts 1/2019: Liechtensteinische Güterexporte sind angesichts der kleinen Landesgrösse überraschend hoch diversifiziert. Sie sind zwar etwas weniger diversifiziert als jene grösserer Industrieländer (bspw. Deutschland, Österreich oder USA), jedoch deutlich diversifizierter als jene anderen Kleinstaaten (z.B. Andorra oder Island). Seit der Finanzkrise von 2008 weist Liechtenstein eine höhere Exportdiversifikation als die Schweiz auf.
LI Focus 1/2019: Die Finanz- und Wirtschaftskrise von 2008 hat zu einem ausgeprägten Einbruch des liechtensteinischen Güterhandels geführt. Der schweizerische Güterhandel war in diesem Zeitraum in einem vergleichsweise geringerem Ausmass von der schwachen internationalen Nachfrage und den Aufwertungstendenzen des Schweizer Franken betroffen war. Der Grund für diesen Unterschied liegt vor allem darin, dass sich der in der Schweiz sehr grosse Chemie- und Pharmasektor trotz des schwierigen makroökonomischen Umfelds positiv entwickelte.
LI Focus 2/2019: Liechtensteins Güterexporte (in CHF) fallen nach einer Frankenaufwertung rasch und pendeln sich dann auf niedrigerem Niveau ein. Berücksichtigt man, dass eine Aufwertung zu einem niedrigeren Preisniveau im Exportsektor führt, bleibt die Menge exportierter Güter relativ konstant. Das weist auf eine hohe Anpassungsfähigkeit der liechtensteinischen Volkswirtschaft hin. Ähnliche Effekte von Wechselkursschwankungen lassen sich auch für die Schweiz nachweisen.
Exportmengen litten nicht unter Frankenschock – aber der Preis. Bericht von Daniela Fritz im Liechtensteiner Volksblatt, 18. Dezember 2019