Liechtensteinische Gedenkkultur – ein Stolperstein

15 Dec 2022 - Mitteilung
Am 31. August 2022 wurden im Gedenken an Alfred und Gertrud Rotter-Schaie erstmals in Liechtenstein zwei «Stolpersteine» verlegt. Fabian Frommelt stellte am 14. Dezember in einem Kurzvortrag an der Mitgliederversammlung des Vereins der Liechtensteiner Freunde von Yad Vashem das Zustandekommen der beiden Stolpersteine im Kontext der liechtensteinischen Erinnerungskultur vor.

Das jüdische Ehepaar Alfred und Gertrud Rotter-Schaie war am 5. April 1933 bei Gaflei von liechtensteinischen und deutschen Nationalsozialisten in den Tod getrieben worden. Die in Zusammenarbeit einer kleinen Projektgruppe mit der Gemeinde Vaduz erfolgte Verlegung der beiden Stolpersteine im Zentrum von Vaduz ist ein Schritt hin zu einer Integration schuldhaften eigenen Verhaltens in das kollektive Gedächtnis und Selbstbild der liechtensteinischen Gesellschaft. Bei den «Stolpersteinen» handelt es sich um ein etabliertes und in vielen Ländern verankertes Projekt der «Stiftung – SPUREN – GUNTER DEMNIG». Es gewährleistet die Einbindung des lokalen Gedenkens in eine länderübergreifende Gedenkgemeinschaft.