BIP-Schätzung 2021: Auf Corona-Rezession folgte ausgeprägte BIP-Erholung

31 Mar 2022 - Neue Publikation
Liechtensteins Volkswirtschaft war 2021 von starken Nachholeffekten und der dynamischen internationalen Konjunkturerholung geprägt. Gemäss Schätzungsmodell des Liechtenstein-Instituts belief sich das nominale Bruttoinlandsprodukt (BIP) Liechtensteins im Jahr 2021 auf 6’573 Mio. CHF. Gegenüber der vom Amt für Statistik ausgewiesenen vorläufigen Schätzrechnung des nominalen BIP 2020 ergibt sich im Schätzungsmodell für 2021 eine reale BIP-Wachstumsrate von +13%. Damit konnte nach den BIP-Rückgängen 2019 und 2020 das reale BIP-Niveau von 2018 etwa wieder erreicht werden.

Die BIP-Schätzung 2021 ist mit grösserer Schätzunsicherheit behaftet: Gründe dafür sind einerseits die angestiegene konjunkturelle Volatilität in jüngster Zeit und andererseits die in der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung noch zu erfolgenden Revisionen des BIP-Wertes der amtlichen Schätzrechnung für 2020, welche für 2019 und 2018 beträchtlich ausfielen. Es kann aber von einer deutlich positiven BIP-Wachstumsrate 2021 ausgegangen werden.

Das Bruttoinlandprodukt (BIP) stellt eine zentrale Grösse für verschiedene volkswirtschaftliche Analysen und Einschätzungen dar. Zur Verbesserung der Datenlage erstellt das Liechtenstein-Institut jährlich eine BIP-Schätzung, welche fast ein Jahr vor der Veröffentlichung der BIP-Schätzrechnung des Amtes für Statistik bereits eine erste BIP-Approximation für das gerade abgelaufene Jahr liefert. Es werden dafür in zeitreihenanalytischen Schätzmodellen nationale und internationale Konjunkturdaten verwendet, welche eine hohe Korrelation mit dem liechtensteinischen BIP aufweisen und früher vorliegen. Wegen der sehr hohen volkswirtschaftlichen Volatilität Liechtensteins, der dünnen Datenbasis und teils starker Revisionen bereits publizierter amtlicher Zahlen ist die BIP-Schätzung als erste Approximation zu interpretieren.

Die BIP-Schätzung ist ein Modul der «Angewandten Wirtschaftsanalyse», welche durch die Regierung des Fürstentums Liechtenstein gefördert wird. Sie erschien zum ersten Mal 2021 und wird jährlich Ende März publiziert.