LI Focus zu den wirtschaftlichen Effekten von COVID-19 erschienen

14 May 2020 - Neue Publikation
Wie wird Liechtensteins Volkswirtschaft von der Pandemie getroffen? Sind ähnliche Effekte wie für andere Staaten zu erwarten oder lassen Kleinheit und sektorale Zusammensetzung auf eine besondere Betroffenheit schliessen? Diese und andere für Liechtenstein relevante Fragen analysieren Andreas Brunhart (Liechtenstein-Institut), Martin Gächter (FMA Liechtenstein) und Martin Geiger (Liechtenstein-Institut) in einem LI Focus mit dem Titel «Makroökonomische Konsequenzen der COVID-19-Pandemie für Liechtensteins Volkswirtschaft».

Der vorliegende Beitrag präsentiert eine Darstellung der ökonomischen Wirkungsmechanismen der COVID-19-Pandemie und stellt diese den Spezifika der liechtensteinischen Volkswirtschaft gegenüber. Dabei werden einerseits die zu erwartenden kurzfristigen wirtschaftlichen Effekte der Pandemie in Liechtenstein auf Basis der strukturellen Eigenschaften der liechtensteinischen Volkswirtschaft dargestellt und andererseits analysiert, wie widerstandsfähig die liechtensteinische Volkswirtschaft insgesamt ist. Damit schafft der Beitrag eine solide Basis für weitere Analysen zu den ökonomischen Auswirkungen der COVID-19-Pandemie basierend auf belastbaren konjunkturrelevanten Daten. Angesichts der bestehenden grossen Unsicherheit ist dies aktuell von besonderer Relevanz.

Die Analyse legt nahe, dass aufgrund der Exportausrichtung (mit dem hohem Anteil an Investitionsgütern) der liechtensteinischen Volkswirtschaft die Effekte der Pandemie in Liechtenstein verhältnismässig stark ausgeprägt sein werden. Der liechtensteinische Finanzsektor zeigt sich bislang trotz der Pandemie stabil, mittelfristig stellen realwirtschaftliche Einbrüche aber auch ein gewisses Finanzmarktrisiko dar. Hohe staatliche und private Reserven und die in der Vergangenheit hohe Anpassungsfähigkeit der liechtensteinischen Volkswirtschaft lassen für die aktuellen ökonomischen Herausforderungen jedoch eine hohe Widerstandsfähigkeit erwarten.