Fokus Wählerwanderungen: Wer hat Parteifarben gewechselt? Und welche Parteien haben davon profitiert?
Die meisten Wählenden 2021 waren Stammwählende. Das heisst, sie haben bei den Landtagswahlen 2017 und 2021 dieselbe Partei gewählt. Allerdings gab es zwischen den einzelnen Parteien durchaus Verschiebungen. Auffallend ist zunächst die starke Wanderung von DU-Wählerinnen und -Wählern zur DpL. Fast die Hälfte (44 Prozent) der DU-Wählenden von 2017 wählten 2021 DpL. Hinzu kommen zahlreiche ehemals DU-Wählende, die neu der VU und der FBP ihre Stimme gaben. Insgesamt verlor die DU rund fünf Sechstel (85 Prozent) ihrer ehemaligen Wählenden an andere Parteien, während sie nur wenige Wählerinnen und Wähler von anderen Parteien für sich gewinnen konnte.
Die FBP verlor an die VU mehr Stimmen (12 Prozent) als umgekehrt (9 Prozent). Allerdings konnte die FBP von den Auflösungserscheinungen in der DU eher profitieren (19 Prozent) als die VU (15 Prozent). Die Stammwählerquote war bei der VU mit 81 Prozent höher als bei der FBP mit 78 Prozent.
Wählerströme 2017 – 2021
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Alle in der Abbildung ausgewiesenen Prozentwerte beziehen sich auf das Total aller Wählenden.
Wahlanalyse 2021, © Liechtenstein-Institut
Zur Analyse der Wählerwanderung wurden nur diejenigen Personen berücksichtigt, die angaben, an sowohl an den Landtagswahlen 2017 als auch den Landtagswahlen 2021 teilgenommen zu haben und sich noch an ihren Wahlentscheid im Jahr 2017 erinnern können.
Die nachstehende Tabelle fasst die wichtigsten Ergebnisse zusammen.
Lesebeispiel erste Zeile (FBP): 78 Prozent jener Wählerinnen und Wähler, die 2017 FBP wählten und 2021 teilnahmen, gaben auch 2021 der FBP ihre Stimme(n). 12 Prozent dieser Wählenden gaben der VU ihre Stimme, 3 Prozent der FL. Grau schraffiert ist die «Stammwählerquote», die für die DpL nicht ausgewiesen werden kann, da sie 2021 ja erstmals antrat.
Zur Umfrage
Der Fragebogen wurde von fast 2500 Personen aufgerufen und von über 2000 Personen vollständig ausgefüllt. Für eine erste Auswertung wurden nur die Wahlberechtigten berücksichtigt. Nach der Bereinigung der Daten verblieben so 1975 Interviews im Datensatz. Damit haben mehr als 10 Prozent der Wählerinnen und Wähler an der Umfrage teilgenommen. Eine so hohe Teilnahmequote ist im internationalen Vergleich einzigartig und stärkt die Aussagekraft der Daten.
