Die Entwicklung der liechtensteinischen Mobilität seit 1900
Bereits in den ersten Jahrzehnten des letzten Jahrhunderts tauchten die ersten Exemplare der modernen Verkehrsmittel Fahrrad, Motorrad und Auto auf. Es dauerte aber mehrere Jahrzehnte, bis diese Verkehrsmittel auf der Strasse, die allmählich an deren Bedürfnisse angepasst wurde, die Oberhand gewannen. Die Motorisierung, die lange Zeit durch die wirtschaftlichen Verhältnisse behindert wurde, nahm erst in den 1950er-Jahren Fahrt auf. Gleichzeitig rückte die Verkehrssicherheit in das Zentrum der öffentlichen Aufmerksamkeit.
Heute benutzen drei von vier Erwerbstätigen für ihren täglichen Arbeitsweg den motorisierten Individualverkehr. Die Studie schlägt einen grossen, historischen Bogen von den aus aktueller Sicht «idyllischen» Zuständen um 1900 bis zum heutigen Verkehrsproblem. Diskutiert wird auch die Frage, warum das Auto in Liechtenstein eine so hervorragende Stellung hat und warum der Bus und das Fahrrad keine wirklichen Alternativen sind. Hier schlagen Faktoren wie die Wirtschafts- und die Siedlungsstruktur Liechtensteins zu Buche.
Die Studie wird ergänzt durch acht Interviews mit älteren Zeitzeuginnen und Zeitzeugen, die über ihre Mobilitätsbiografien Auskunft geben.
Abbildung: Mobilität um 1940. Blick in Richtung Schaan. LI LA B 11S.0/150; Foto: Landesarchiv / Adolf Buck, Schaan
Als Liechtenstein noch autofeindlich war. Beitrag von Damian Becker, Liechtensteiner Vaterland, 13. August 2022