Durch den Zollanschlussvertrag vom 6. März 1923 verbanden sich die Schweiz und Liechtenstein ab 1924 in einem gemeinsamen Zoll- und Wirtschaftsraum. Im Vortrag werden die politischen Hintergründe beleuchtet, die vor 100 Jahren zum Abschluss dieses insbesondere für Liechtenstein bedeutenden Vertrages führten. Die Umorientierung von Österreich zur Schweiz war für den Kleinstaat aber nicht nur wirtschaftlicher und (aussen-)politischer Natur, sondern betraf auch die kollektive Identität der liechtensteinischen Bevölkerung. Deshalb stehen auch die mentalen und kulturgeschichtlichen Aspekte der Neuausrichtung im Zentrum, die in zeitgenössischen Zeitungsbeiträgen, Geschichtsdebatten und den Veränderungen in den Schullehrmitteln deutlich werden.