Am 29. Juni/1. Juli 1984 wurde das Frauenstimmrecht in Liechtenstein per Volksabstimmung eingeführt. Das Ereignis, welches einen grundlegenden Schritt in die Moderne symbolisiert, jährt sich 2014 zum 30. Mal. Dies ist Anlass, um die politische und gesellschaftliche Situation der Frauen in Liechtenstein aus unterschiedlichen Perspektiven zu beleuchten.
Rechtlich betrachtet ist eine Gleichstellung zwischen Männern und Frauen heute zwar erreicht, auf politischer und gesellschaftlicher Ebene gibt es aber nach wie vor grosse Ungleichheiten. Was braucht es noch, um die Frauen und Männer gleichzustellen? Wird sich eine Chancengleichheit zwischen den Geschlechtern von alleine einstellen oder sind dazu konkrete Förderungsmassnahmen nötig? Diesen und weiteren Fragen widmet sich die Vortragsreihe «30 Jahre Frauenstimmrecht: Frauen und Politik» an vier Vortragsabenden.
Julia Frick setzt sich mit den Anfängen der Frauenbewegung in Liechtenstein und dem langen Weg bis zur Einführung des Frauenstimmrechtes auseinander. Karin Lingg beleuchtet das liechtensteinische Engagement zur Förderung der Frauenrechte und der Gleichstellung im Rahmen internationaler Organisationen, insbesondere der Vereinten Nationen. Botschafterin Claudia Fritsche leitet anschliessend zu den Aktivitäten Liechtensteins zur Frauenförderung und Vermittlung des liechtensteinischen Engagements an der Botschaft in Washington über.
Am dritten Abend der Vortragsreihe berichtet Bernadette Kubik-Risch über die staatlichen Förderungsmassnahmen zur Gleichstellung von Frauen und Männern und Linda Märk-Rohrer thematisiert die Erfolge und Misserfolge der Frauenförderung durch die liechtensteinischen Parteien. Am letzten Vortragsabend schliesslich soll die politische Situation der Frauen in Liechtenstein mit derjenigen der Frauen in Deutschland, zusammen mit der Expertin Ina Bieber, verglichen werden.