Das Jahr ohne Sommer - Die Hungerkrise 1816/17

Datum:
18 November 2016, 13:15 - 20:00
Ort:
Chur
7000 Chur

Die Jahre 1816/17 sahen eine der schlimmsten globalen Hungerkatastrophen der Neuzeit. Infolge eines Vulkanausbruchs in Indonesien kühlten sich die Temperaturen in Nordamerika und Mitteleuropa merklich ab. Es kam zu Missernten und Hungersnöten, auch in Liechtenstein. Anhaltende Regenfälle führten zu massiven Ernteeinbussen. Das Getreide verrottete auf den Äckern und im Herbst mussten die Kartoffeln aus dem Schnee gegraben werden. Bis zum Sommer 1817 vervielfachten sich die Lebensmittelpreise. Durch die Hungersnot stieg die Sterblichkeit. Oft blieb den Leuten nichts anderes übrig, als Gras oder Rinde zu essen.

 

Die Tagung wird vom Arbeitskreis für interregionale Geschichte des mittleren Alpenraums durchgeführt , welchem auch das Liechtenstein-Institut und der Historische Verein des Fürstentums Liechtenstein angehören. Sie beleuchtet die Ursachen, den Ablauf und die Folgen dieser Krise. Der Fokus liegt auf Graubünden, St. Gallen, Liechtenstein und Vorarlberg. Diese Gebiete waren auf der Alpennordseite mit am stärksten betroffen. 

 

Zu Beginn der Tagung wird Prof. Dr. Wolfgang Behringer ein Impulsreferat halten. Wolfgang Behringer hat in seinem innovativen Buch «Tambora und das Jahr ohne Sommer. Wie ein Vulkan die Welt in die Krise stürzte» als Erster auf die globale Dimension der Ereignisse hingewiesen. Zu den Referenten gehört auch Paul Vogt, der zum Thema «Liechtensteiner Agrar- und Hungerkrisen im Vergleich: 1770/71 1816/17 - 1846» sprechen wird. 

 

Die Tagungsleitung liegt beim Verein für Kulturforschung Graubünden und bei der Historischen Gesellschaft Graubünden. Eine Veranstaltung des Arbeitskreises für interregionale Geschichte des mittleren Alpenraumes (AIGMA). Der Eintritt ist frei. Anmeldung erbeten unter info(at)kulturforschung.ch oder Tel. 081 252 70 39.


Austragungsort: Brandissaal, Brandisstrasse 12, Chur
 
Programmflyer

 

Bild: Ausschnitt aus der «Hungertafel» (illustrierte Gedenktafel) von 1817, Toggenburger Museum Lichtensteig.

er «Hungertafel» (illustrierte Gedenktafel) von 1817, Toggenburger Museum Lichtenste