Gstöhl, Sieglinde (2001): Flexible Integration für Kleinstaaten?, Liechtenstein und die Europäische Union. Schaan: Verlag der Liechtensteinischen Akademischen Gesellschaft (Liechtenstein Politische Schriften, Bd. 33).
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Das Buch untersucht die Frage, wie sich ein Kleinstaat wie Liechtenstein im
gegenwärtigen Prozess der europäischen Integration behaupten kann. In einem
ersten Schritt wird ein regimeanalytischer Bezugsrahmen erarbeitet, welcher die
Leitthese vertritt, dass Mitbestimmung als Mittel zur Begrenzung von
Fremdbestimmung umso bedeutender wird, je stärker die faktische Abhängigkeit
eines Staates gegenüber einem internationalen Regime wie der Europäischen Union
(EU) ist. Anschliessend wird die bisherige Flexibilität der EU gegenüber ihren
Mitgliedstaaten, den Beitrittskandidaten und den europäischen Kleinststaaten
Monaco, Vatikan, San Marino, Andorra sondiert.
Die Fallstudie über
Liechtenstein beginnt mit einer Darstellung des Regimegeflechts, in welches das
Fürstentum eingebunden ist. Dieses umfasst die Europäische Union, die
Europäische Freihandelsassoziation, den Europäischen Wirtschaftsraum und die auf
dem Zollvertrag beruhende Regionalunion mit der Schweiz, wodurch zum Teil auch
die bilateralen Beziehungen EU-Schweiz betroffen sind. In der Folge werden
verschiedene denkbare Zukunftsoptionen der liechtensteinischen
Integrationspolitik diskutiert, welche sich durch inhaltliche oder
mitgliedschaftliche Verknüpfungen der einzelnen Regime und durch das
Flexibilitätspotential der Europäischen Union ergeben. Das Buch mündet in einige
konkrete Politikempfehlungen.
Forschungsbereiche
» Differenzierte Integration, Europäischer Wirtschaftsraum, Implementation
» Aussenpolitik, Internationale Beziehungen